Die Tragkraftspritze TS 8/8 (DDR-Produktion)

Technische Daten:

·        Antriebsaggregat:          2-Zylinder, 2-Takt-Otto, wassergekühlt

·        Typ:                                  ZW 1103

·        Leistung:                         28 PS (20,6 kW) / 62,12 Nm bei 3000 U/min

·        Hubraum:                        1100 ccm

·        Kraftstoffverbrauch:        etwa 14 Liter/h

·        Tankinhalt:                       28 Liter

·        Pumpe:                            TS 8/8 (entspricht auch der DIN-Norm)

·        Typ:                                   T 83.1

·        Stufenzahl:                       2

·        Max. Volumenstrom      

·        bei Nenndrehzahl:           1300 Liter/min

·        Nennvolumenstrom:        800 Liter/min

·        Max. Druck:                     13 bar (bei Nullförderung)

·        Nenndruck:                      8 bar

·        Max. Drehzahl bei         

·        Nullförderung:                  3400 U/min

·        Drehzahl bei Nenn-

·        volumenstrom:                 2850 U/min

·        Nennsaughöhe:               1,5 m

·        Max. Saughöhe:              7,5 m

·        Max. Volumenstrom

·        bei 7,5 m und 8 bar:       560 Liter/min

·        Gesamtmasse:               etwa 155 kg (betankt)

 

 

Die Tragkraftspritze entspricht in ihrem Einsatzwert der DIN 14410 (Zitat der Bedienungsanleitung Stand 1973). Dies besagt, dass ihre Nennleistung 800 Liter/min Fördermenge bei einer gleichzeitigen Förderhöhe von 8 bar (entspricht 80 m) betragen muss. Motor und Pumpe sind unmittelbar aneinander gebaut und starr miteinander verbunden. Der Maschinensatz ist auf einem federnden Traggestell mit 4 oder 6 ausziehbaren Tragerohren montiert.

 

Über der Pumpe ist ein Kraftstoffbehälter mit 28 Liter Fassungsvermögen montiert. Da der Kraftstoffverbrauch pro Stunde etwa 14 Liter beträgt, ist diese Menge für etwa 2 Stunden Betriebsdauer bei Nennleistung aus-reichend.

 

 

Angesaugt wird das Wasser mit Hilfe eines Gasstrahlers. Die Kühlung des Motors erfolgt mit Wasser, indem ein Teil des Förderwassers der Pumpe direkt den Kühlwassermantel des Motors durchströmt.

 

 

Die Betätigung des Gasstrahlers und die Steuerung des Kühlwassers erfolgen gekoppelt über den gleichen Schalthebel. Der Motor ist mit einem Drehzahlregler ausgestattet, der bei etwa 3500 U/min die Drosselklappe am Vergaser schliesst und damit die Drehzahl nach oben begrenzt.

Die Funktion der Tragkraftspritze

 

Auf dieser Seite möchten wir, für die besonders Interessierten unter Ihnen, noch nähere Informationen zu Funktion, Wirkungsweise und Bedienung der Tragkraftspritze TS 8/8 (DDR-Produktion) geben.

 

Feuerlösch-Kreiselpumpen, wie die korrekte Bezeichnung ist, haben die Aufgabe, Wasser aus offenen Gewässern, Hydranten oder dem Fahrzeugtank zu entnehmen und unter regelbarer Druckerhöhung weiterzuleiten.

 

In dem Bild auf der rechten Seite ist ein Schnitt einer FP 8/8 dargestellt, der in Eigenleistung angefertigt wurde und in der Feuerwehr Schönborn zur Maschinisten-Ausbildung benutzt wird.

Es handelt sich hier allerdings um den Schnitt einer Vorbau-pumpe, wie sie in dem LF 8 -TS 8 - STA eingebaut ist. Der Aufbau der Pumpe ist, bis auf die Anordnung der Kontroll-instrumente, jedoch identisch.

 

Die Buchstaben und Zahlen der Typenbezeichnung haben

folgende Bedeutung:

 

·        FP      Feuerlösch-Kreiselpumpe

·        8         Nennfördervolumenstrom x 100 = 800 l/min

·        8         Nennausgangsdruck = 8 bar

 

An der Pumpe kann man äußere und innere Teile unterscheiden. Das Pumpengehäuse (hier silber lackiert) ist aus einem Leichtmetallguss hergestellt und zusätzlich eloxiert. Zu den äußeren Teilen gehören weiterhin der A-Saugeingang (110 mm) und die beiden B-Druckstutzen (75 mm) mit selbstschließenden Nieder-schraubventilen. Selbstschließend bedeutet, dass in den Ventilen Federn angebracht sind, die den Ventilteller auch im aufgedrehten Zustand geschlossen halten, damit die Pumpe richtig entlüftet werden kann.

 

Zur Überwachung der Pumpentätigkeit befinden sich an der Pumpe ein Eingangsdruckmesser, ein Ausgangsdruckmesser und ein Drehzahlmesser. Weitere äußere Teile sind der Entwässerungshahn, der Schmiernippel für das Saugseitige Pumpenwellenlager und die hintere Pumpenabdichtung.       

 

 

 

 Dichtung Saugeingang

 

1.     Festkupplung Saugeingang

2.     Dichtung zum Pumpengehäuse

3.     Stutzen zum Auffüllen der Pumpe

4.     Kanal zur Entlüftungsvorrichtung

5.     Druckraum

6.     Leitapparat

7.     Laufrad 2. Stufe

8.     Pumpenwelle

9.     Hintere Pumpenabdichtung

10.   Abstandshülse

11.   Druckraum

12.  Pumpendeckel

13.  Laufrad 1. Stufe

14.  Saugseitiges Gleitlager

15.  Schutzsieb

16.  Sicherungsring

 

 

Zu den inneren Teilen gehören die Pumpenwelle, das Laufrad mit seinem festen Sitz auf der Welle und der feststehende Leitapparat. Es handelt sich um eine zweistufige Pumpe. Eine Stufe besteht aus einem Laufrad und einem Leitapparat.

 

feststehender Leitapparat

 

Laufrad

 

Das Wasser tritt durch den Saugstutzen in das Innere des Pumpengehäuses (Saugraum) ein, fließt durch den Laufradmund und wird von den Schaufeln des rotierenden Laufrades erfasst und durch die dabei auftretenden Fliehkräfte nach außen in den Leitapparat geschleudert. Der Leitapparat wandelt die Geschwindigkeitsenergie in Druckenergie um und leitet das Wasser dem Laufradmund der zweiten Stufe zu.Hier wird der Druck der ersten Stufe annähernd verdoppelt bevor das Wasser vom Leitapparat dem Druckraum, mit den Druckabgängen, zugeleitet wird. Die Druckhöhe richtet sich nach der eingestellten Motordrehzahl.

 

 

Druckerhöhung im Leitrad:

Im Leitapparat wird das Wasser angestaut und dadurch die Wassergeschwindigkeit verringert. Da Geschwindigkeit und Druck in umgekehrtem Verhältnis zueinander stehen, steigt mit dem Sinken der Wassergeschwindigkeit der Druck an.

 

Bei geschlossenen Niederschraubventilen wird das gesamte Wasser angestaut. Die Wassergeschwindigkeit ist also auf Null verringert, das heißt, die gesamte Geschwindigkeits- energie wird in Druck umgewandelt.

 

 

Unter diesen Umständen erreicht die Pumpe den höchsten Druck. Man nennt diesen Druck auch Schließdruck. Öffnet man jetzt ein Ventil, wird die Stauung des Wassers geringer, die Fließgeschwindigkeit nimmt zu und der Druck der Pumpe sinkt ab.